Veranstalter:innen

Neben Publikationen spielen Lesungen und Performances eine zentrale Rolle in der Lyriklandschaft. Sie finden nicht nur in den Institutionen statt, wie z. B. in Literaturhäusern, der Stiftung Lyrik Kabinett in München und dem Haus für Poesie in Berlin, sondern in vielfältiger Form auch auf Festivals, in professionellen Lesereihen, von Verlagen initiierten Veranstaltungen sowie selbstorganisiert.

Ob weit sichtbares Literaturfestival, große Institution oder lokale Kneipenlesung im Viertel: Viele Lyrikveranstaltungen werden von Menschen organisiert, die diese aus einem eigenen Interesse an Lyrik heraus selbst initiiert haben. Die Veranstalter:innen nehmen dabei eine wichtige Funktion ein, indem sie Autor:innen zu einem Publikum bringen, das sie größtenteils selbst erst aufbauen und für Lyrik begeistern. Da es wenig Berichterstattung über Lesungen gibt und das Publikum in Deutschland selten zu Lesungen anreist, sind lokale Strukturen umso wichtiger. Dabei entstehen Lesungen häufig mit wenig Förderung. Mittel- und langfristig kann das Bestehen dieser Orte nur durch eine feste Verankerung in Förderstrukturen gewährleistet werden. Dies ist insbesondere für die Dichter:innen selbst relevant, da Veranstaltungen in der Regel die wichtigste Verdienstquelle darstellen: Dort werden Honorare gezahlt und Bücher verkauft (vgl. die Studie zur Einkommenssituation von Dichter:innen in Deutschland, hier abzurufen).

Lyrikveranstaltungen sind Orte, an denen Autor:innen sich ausprobieren, das Publikum Texte kennenlernen kann und mit Sprache experimentiert wird. Der Vielfalt lyrischer Positionen entspricht dabei eine Vielfalt teils intermedialer Lyrikpräsentationen und musikalischer, performativer Veranstaltungsformate. Aber auch das Lesen vom Manuskript oder aus dem Buch ist nicht zu unterschätzen, da die technischen Voraussetzungen gering sind: Eine Lyriklesung kann praktisch überall stattfinden.

Zeitgenössische Lyrikperformances arbeiten nicht selten mit Musik, elektronischer Klangkunst, Graffiti, Sound- und Videoinstallation, mit Impulsen aus Bildender Kunst, Tanz, Theater und Virtual Reality. Dabei werden die gewählten Formen von den Möglichkeiten der jeweiligen Räume mitbestimmt. Mit dem Zugang zu Theatern oder Ausstellungsräumen wachsen die Möglichkeiten, vielfältige Positionen auch adäquat darzustellen.

Lyrik erweist sich als hochgradig anschlussfähig gerade an neue (digitale) Technologien, wobei das inhaltliche Spektrum unbegrenzt ist. In ihrer modernen Präsentationsform gewährt Lyrik einen niedrigschwelligen, direkten und emotionalen Zugang. Zudem bietet die gattungstypische kurze Form Chancen für spannende Präsentationen an überraschenden, ungewöhnlichen Orten. Folgerichtig sind Veranstalter:innen neben den Verlagen die wichtigsten Mittler:innen zwischen Lyriker:innen und Publikum.

Veranstalter:innen in Deutschland:

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Das Erich Kästner Haus für Literatur

Das Erich Kästner Haus für Literatur vereint unter einem Dach einen Veranstaltungsbetrieb, der ganzjährig zu vielfältigen Formaten rund um Kästner sowie Autor:innen und Werke der Gegenwartsliteratur einlädt, und das Erich Kästner Museum, das weltweit erste mobile interaktive micromuseum®. Mit seinem reichhaltigen kulturellen und künstlerischen Angebot ist Das Erich Kästner Haus für Literatur eine der wichtigsten Anlaufstellen für Literaturbegeisterte und Literaturschaffende in Dresden.

Antonstraße 1, 01097 Dresden

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