Bei der Tagung des Netzwerks Lyrik in Kassel wurde der Aufgaben- und Forderungskatalog in Panels vertieft. Drei Positionspapiere wurden verabschiedet, die hier heruntergeladen werden können, wie auch die Pressemitteilung zur Kasseler Tagung des Netzwerks Lyrik.
Die rasante Entwicklung der Informationstechnologien eröffnet neue Chancen und Herausforderungen für die Lyrik – sowohl für ihre radikale Erweiterung als auch für ihre Möglichkeit, digitale Medienkultur künstlerisch kritisch zu reflektieren. Der erarbeitete Forderungskatalog erstreckt sich entsprechend von der Förderung innovativer multimodaler Produktions- und Präsentationsformen über das Engagement in Kulturredaktionen und Rundfunkräten für mehr Durchlässigkeit von Rundfunk und Fernsehen für Lyrik bis hin zur Förderung der digitalen Vernetzung und Archivierung historischer und aktueller Erscheinungen von Lyrik.
Im Bereich der universitären Hochschulbildung wird die Frage nach dem aktuellen Stellenwert der Lyrik, insbesondere durch den „Bologna-Prozess“, aufgeworfen und kritisch gewertet. Eine Verbesserung der Sichtbarkeit von Lyrik, die Förderung der universitären Ausbildung von Lehrkräften und eine gezieltere Erforschung von Lyrik an den Hochschulen wird gefordert.
Lyrik, insbesondere Gegenwartslyrik, muss (wieder) Einzug in den Schulunterricht halten. Unterrichtsmaterialien und digitale Medien gilt es kontinuierlich dafür weiterzuentwickeln. Lehrkräfte sind gezielt dafür auszubilden. Ebenso wird das Schaffen von Begegnungsräumen und Bildungsangeboten im außerschulischen Bereich sowie die Förderung von Kindern und Jugendlichen angestrebt. Auch die Kunstform der Lyrik bedarf eigener und geeigneter Nachwuchsförderung.